Prinz Pikkolos Protest!
Der zweite Teil der Kolumne „Fitneß-Fieber und Wellness-Wahn" muß leider aus aktuellem Anlaß auf den nächsten Monat verschoben werden, denn zur Zeit habe ich nämlich nichts anderes im Sinn, als massiv gegen das DOSENPFAND zu protestieren! Und das geht so:
Seit Einführung des Dosenpfandes kaufe ich ausschließlich Dosen, und wenn sie leer sind, fahre ich in ein Naturschutzgebiet und schmeiße die Dinger lärmend in geschützte Brutstätten für heimische Wasserreiher oder Wildschweingehege. Und wenn ich schon mal da bin, kann ich ja auch noch ganz flugs die paar uralten Asbestplatten aus dem Keller entsorgen und meinen rumpelnden FCKW-Kühlschrank zwischen ein paar alten Eichen verklappen. Dazu noch ein paar alte Farbdosen, ausgelaufene Batterien und den alten Chemiebaukasten in den See geschmissen und die alten Autoreifen verbrannt.
Aber mein Protest geht noch viel weiter! Neuerdings fahre ich manchmal auch einfach mal so im dritten Gang 150 km die A 10 entlang, um mir an einer Autobahnraststätte eine Einwegplastikflasche zu kaufen. Nachdem ich die dann genüßlich zu Hause ausgetrunken habe, rase ich ein paar Runden über den Berliner Ring und bringe die Flasche zurück. Auf einem Picknick-Parkplatz mache ich aber zwischendurch noch eine ordentliche Sauerei bei einem Ölwechsel.
Seit Einführung des Dosenpfandes zelebriere ich aber auch jede einzelne pfandfreie Flasche. Daher fahre ich für jede leere Weinflasche mit dem Auto zu einem Glascontainer - am anderen Ende der Stadt, versteht sich - und schmeiße sie zur Mittagszeit in den nicht dafür vorgesehenen Container: die dunklen in die für Weißglas und die durchsichtigen in die für Grünglas! Und über Nacht lasse ich meinen Motor laufen, damit es am nächsten Morgen schön warm drin ist. Da spart man sich dann sogar auch das Scheibenkratzen!
Und alles nur, weil ich mich so über das Dosenpfand ärgere!
Prinz Pikkolo, Januar 2003
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